Donnerstag, 16. Dezember 2010

Aus einem Abend zu zweit wurde eine nette Runde mit 15 Leuten. Für alles war gesorgt, es sollte ein entspannter Abend werden, wir wollten trinken, feiern, denn die Schulzeit stand wieder vor der Tür. Es war das letzte Wochenende, was uns allen gehört hat, es waren die letzten unbeschwerten Stunde ohne Stress, ohne Druck.
Der Alkohol floss, Zigaretten wurden verteilt, die Musik lief in der Endschleife. Alles war perfekt, wir hatten Spaß, haben gelacht. Irgendwann kam der Punkt, wo wir alle in diesem einem Zimmer saßen. Ein Freund hatte Musik angemacht, Melancholie lag in der Luft. Er sang, wunderschön, seine Stimme hallte durch die Flure und alle starrten ihn an. Wir horchten in unser Inneres, jeder konnte mit diesem Lied etwas anfangen. Er fing an zu reden, er war betrunken. Wir lauschten ihm, mussten lachen, doch innerlichen weinen. Er sagte Dinge, die noch nie jemand ausgesprochen hat. Wir philosphierten, er brachte die Dinge auf den Punkt, er sprach Probleme an, die wir bis jetzt vor uns versteckt hatten. Er brachte uns die Realität ein Stück näher, er sprach von Ehrlichkeit, Gefühlen, Verwirrungen. Mein bester Freund saß neben mir, weinte, fühlte sich ertappt, seine schwere, harte Hülle fiel. Ich stand auf und ging, die Wahrheit schmerzte.
Ich saß im Garten, schnippte meine Zigarette weg. Ich wollte gar nicht mehr rauchen, doch dieser Moment verlangte nach ihr. Der Qualm lag in der Luft, ich lauschte der Musik, die immernoch lief. Ich kannte dies nicht, dieser Ausbruch von Gefühlen, ich wollte es nicht sehen. Doch trotzdem war ich fasziniert, fasziniert von der Atmosphäre, die dieser Moment verbarg. Niemand sollte sehen, was ich dachte, was ich fühlte, wie ich mich verhielt. Denn bis zu diesem Abend fühlte ich täglich die Einsamkeit, die mich zerfraß. Aber diese Ehrlichkeit bewies mir das Gegenteil, ich wusste, da sitzt jemand, der mich versteht und für mich da ist. Ich ging zurück, in der Hoffnung, alle haben sich beruhigt.
Es war ein Abend voller Ehrlichkeit, wir sprachen über uns, über unsere Gedanken, wir respektierten uns, liebten uns, wir waren Freunde. Man mag dies gerne auf den Alkohol schieben, aber für mich war dieser Abend einer der größten überhaupt. Es war das Ende der Ferien, aber der Beginn von etwas ganz Großem.

Dienstag, 14. Dezember 2010


Mike Posner - Please don't go




Wer kennt dieses Gefühl nicht. Man wacht auf, schaut sich um und manchmal wünscht man sich einfach, dass jemand neben dir liegt, am besten jemand, an den man sich am nächsten Morgen noch erinnert.
Man möchte aufwachen, jemandem in seine müden Augen schauen, lächeln. Es gibt wenige größere Gefühle der Geborgenheit, als das, wenn man morgens aufwacht und immer noch festgehalten wird. Wenn man sich nachts unbewusst an jemanden rankuscheln kann, wenn jemand trotz Streit wieder kommt und neben dir liegt und dir zeigt, dass er ohne dich nicht einschlafen kann. Besser als jeder Teddybär, denn man hört die Person atmen, spürt die Wärme. 
Aber es gibt genug Leute, die es sich wirklich nur wünschen können, die niemanden haben, wenn sie aufwachen. Dann gibt es immer noch Lieder wie diese, die einen irgendwie beruhigen. Irgendwie. 



Donnerstag, 9. Dezember 2010

Jeder bewahrt Erinnerungen auf seine eigene Art und Weise. Ein paar Leute führen Tagebuch, halten schriftlich fest was passiert ist, was ihnen nahe ging. Andere machen Fotos, kreieren riesige Collagen, Alben, Poster. Manche schreiben Texte, so wie ich, verarbeiten alles in Geschichten. Andere tun nichts, denken einfach nur dran zurück, benutzen ihren Kopf als Speicherplatz für wichtige Ereignisse. Denn Erinnerungen, ob gut oder schlechte, brauchen brauchen keinen realen Platz, sie sind immer und überall.
Wenn ich bestimme Lieder hör, hab ich auch bestimme Szenarien vor mir. Ob es eine Party ist, ein besonderer Abend, eine Person die man mit dem Lied verbindet.. Erinnerungen sind überall und ewig. Niemand wird sie wirklich vergessen, wir sind es die später rumsitzen, ihren Enkeln von damals erzählen, denn die wichtigen Dinge werden wir noch wissen wie heute. Denn es prägt uns, wir entwickeln uns weiter, durch Erinnerungen und Erfahrungen. 
Doch Fotos, Tagebucheinträge oder Texte helfen, schenken einem dieses eine Gefühl, wie schön damals alles war. Man fühlt nochmal, lebt nochmal, sieht nochmal alles genau so. Man ist wieder jung. Deswegen sollte man nie bereuen, auch mal zurückschauen, sich erinnern.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

"Ich friemelte minutenlang an der Zigarettenschachtel rum, bis ich sie endlich hatte. Ich steckte sie in den Mund, zündete sie an und atmete genüsslich ein und aus. Ich beobachtete dich, deine Bewegungen, wie du deine Haare aus dem Gesicht streichst, wie du mit dem Bein wippst, wenn du etwas Spannendes zu erzählen hast, wie deine Augen leuchten, wenn du lachst. Du saßt dort, vor mir auf dem Stuhl, hast Geschichten erzählt , voller Euphorie. Ich war wie verzaubert, ich musste dich anstarren, ich hatte ein ständiges Lächeln auf den Lippen.
Ich stand auf, bewegte mich langsam zum großen Spiegel im Hausflur. Jetzt stand ich hier, konnte dich weiterhin im Spiegel beobachten, aber betrachtete zunächst einmal mich selbst. Ich hatte mich lange nichtmehr so strahlen sehen, meine Augen glänzten, vielleicht war es auch nur das Licht, welches sich in meinen grünen Augen spiegelte. "Wow", hauchtest du, als du plötzlich hinter mir stands. Du berührtest meine Hüfte, hast dein Kopf an meinen gelehnt. Ich fand, wir geben ein gutes Team ab, so unterschiedlich, aber doch genau richtig. Ich drehte mich um, du hast mich geküsst, hast tief eingeatmet und bist wieder zurück in die Küche gegangen. Man hörte die Stimmen der anderen, es war eine belebte Stimmung, aber ich dachte nur an dich.
Wir lagen nebeneinander, so eng, dass ich dich kaum noch erkennen konnte. "Also, ich glaube.. ich mag dich wirklich... denke ich." Denkst du? Oder weißt du? "Du könntest die Richtige sein." Kann ich? Oder bin ich? Deine Art wie du deine Sätze formuliert hast, deine Unsicherheit, ich spürte sie viel zu intensiv. Mein Herz versetzte mir einen Stich. War ich kurz davor, den gleichen Mist zu erleben, wie immer? "Ich will, aber ich kann nicht." Ja, diesen Satz war ich gewohnt. Aber bitte nicht jetzt, der Moment war perfekt, du bist perfekt. Du hast mein Gesicht gestreichelt, mich angeschaut, geküsst. Mir tausend Komplimente gemacht, mir von der Zukunft erzählt, du sahst so glücklich aus.
Der Abend nahm seinen Lauf, ich wollte bei dir sein, hab mich wohl gefühlt. Hab deine Hand gehalten, dich angesehen, mein Herz schlug schneller.
Der Abschied war förmlich, eine Umarmung, ich habe die Welt nicht verstanden. Hab' ich was irgenwas falsch gemacht? Ich war verwirrt, du verwirrst mich. Der Kontakt danach hielt sich in Grenzen, wir redeten das Nötigste, keiner wollte irgendwas sagen. Du willst nachdenken, bist überfordert. Aber womit? Ich geb dir Zeit, soviel Zeit wie du willst, denn wenn ich etwas gut kann, ist es warten. Ich hasse es, aber ich muss, ich muss wenn ich will, das irgendwas funktioniert. "Ich denk viel zu viel an dich" habe ich gesagt, doch du wolltest das nicht hören. Willst mich nicht verletzen. War es das? Oder soll ich noch länger warten? Ich kann das nicht, ich bin dafür nicht geschaffen. Nicht nochmal, nicht noch einmal will ich diese Enttäuschung erleben. Aber ich kann nichts tun, ich kann nur warten."
Heute ist mir mal nicht nach Poesie, ich möchte Musik näher bringen..
Seit kurzem hab ich das Album von Robyn und ich musse sagen.. ein Traum für alle die auf Pop/Electro stehen.
Ihre Stimme bezaubert einfach nur und ihre Texte sind so schön und wahr, jeder kann sich damit identifizieren, vermute ich.
Die meisten Songs handeln natürlich von Liebe, aber hey, wer redet nicht gerne davon?
Mein Ohrwurmsong ist im Moment "Dancing on my own", was eigentlich ziemlich populär ist..
also ich kann euch nur raten, KAUFT ES EUCH!