Mittwoch, 1. Dezember 2010

"Ich friemelte minutenlang an der Zigarettenschachtel rum, bis ich sie endlich hatte. Ich steckte sie in den Mund, zündete sie an und atmete genüsslich ein und aus. Ich beobachtete dich, deine Bewegungen, wie du deine Haare aus dem Gesicht streichst, wie du mit dem Bein wippst, wenn du etwas Spannendes zu erzählen hast, wie deine Augen leuchten, wenn du lachst. Du saßt dort, vor mir auf dem Stuhl, hast Geschichten erzählt , voller Euphorie. Ich war wie verzaubert, ich musste dich anstarren, ich hatte ein ständiges Lächeln auf den Lippen.
Ich stand auf, bewegte mich langsam zum großen Spiegel im Hausflur. Jetzt stand ich hier, konnte dich weiterhin im Spiegel beobachten, aber betrachtete zunächst einmal mich selbst. Ich hatte mich lange nichtmehr so strahlen sehen, meine Augen glänzten, vielleicht war es auch nur das Licht, welches sich in meinen grünen Augen spiegelte. "Wow", hauchtest du, als du plötzlich hinter mir stands. Du berührtest meine Hüfte, hast dein Kopf an meinen gelehnt. Ich fand, wir geben ein gutes Team ab, so unterschiedlich, aber doch genau richtig. Ich drehte mich um, du hast mich geküsst, hast tief eingeatmet und bist wieder zurück in die Küche gegangen. Man hörte die Stimmen der anderen, es war eine belebte Stimmung, aber ich dachte nur an dich.
Wir lagen nebeneinander, so eng, dass ich dich kaum noch erkennen konnte. "Also, ich glaube.. ich mag dich wirklich... denke ich." Denkst du? Oder weißt du? "Du könntest die Richtige sein." Kann ich? Oder bin ich? Deine Art wie du deine Sätze formuliert hast, deine Unsicherheit, ich spürte sie viel zu intensiv. Mein Herz versetzte mir einen Stich. War ich kurz davor, den gleichen Mist zu erleben, wie immer? "Ich will, aber ich kann nicht." Ja, diesen Satz war ich gewohnt. Aber bitte nicht jetzt, der Moment war perfekt, du bist perfekt. Du hast mein Gesicht gestreichelt, mich angeschaut, geküsst. Mir tausend Komplimente gemacht, mir von der Zukunft erzählt, du sahst so glücklich aus.
Der Abend nahm seinen Lauf, ich wollte bei dir sein, hab mich wohl gefühlt. Hab deine Hand gehalten, dich angesehen, mein Herz schlug schneller.
Der Abschied war förmlich, eine Umarmung, ich habe die Welt nicht verstanden. Hab' ich was irgenwas falsch gemacht? Ich war verwirrt, du verwirrst mich. Der Kontakt danach hielt sich in Grenzen, wir redeten das Nötigste, keiner wollte irgendwas sagen. Du willst nachdenken, bist überfordert. Aber womit? Ich geb dir Zeit, soviel Zeit wie du willst, denn wenn ich etwas gut kann, ist es warten. Ich hasse es, aber ich muss, ich muss wenn ich will, das irgendwas funktioniert. "Ich denk viel zu viel an dich" habe ich gesagt, doch du wolltest das nicht hören. Willst mich nicht verletzen. War es das? Oder soll ich noch länger warten? Ich kann das nicht, ich bin dafür nicht geschaffen. Nicht nochmal, nicht noch einmal will ich diese Enttäuschung erleben. Aber ich kann nichts tun, ich kann nur warten."

1 Kommentar:

  1. dein blog ist soooo soooo sooootoll!!!!
    ich mag deine art wie du schreibst!!!

    habe auf meiner seite ein "Blogvorstellungsprojekt" für realtiv neue blogs.
    vielleicht hast du lust da mitzumachen?

    liebe grüße

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